Schon seit vielen Jahren nutzen Zoll, Polizei oder Rettungshundestaffeln die Hundenase
bei der Arbeit mit ihren Vierbeinern. Aus dieser Arbeit heraus entstand eine moderne neue
Sportart – der SpürHundSport -, auch kurz SHS genannt.
Im Jahr 2022 wurde SHS offiziell als neue Hundesportart vom VDH anerkannt.
SpürHundSport soll sich nun auch im Hundesportangebot des DVG
etablieren und wird eine faszinierende Ergänzung zu den schon vorhandenen
Sportdisziplinen sein.
Der Geruchssinn unserer Hunde ermöglicht feinste Unterschiede von Gegenständen
wahrzunehmen und aus der Umgebungsluft herauszufiltern. Beim SHS lernt der Hund
durch die Konditionierung den spezifischen Materialgeruch seines Suchgegenstandes
kennen (jeder Hund hat seinen eigenen Suchgegenstand). Diesen Gegenstand wird der
Hund dann später aufspüren und durch passive Platzablage verweisen.
SHS ist eine Beschäftigungsvariante die drinnen wie draußen, auf dem Hundeplatz sowie
auch im privaten häuslichen Bereich ausgeübt werden kann. Der Platzbedarf hält sich dabei
ebenso wie der Anspruch an die Mobilität des Hundeführers in Grenzen.
Es ist eine ruhige, kleinschrittig aufgebaute, sehr intensive Arbeit des Hundes, gefördert
durch positive Bestärkung. Geeignet sind Hunde aller Rassen, die gerne zusammen mit
ihrem Hundeführer arbeiten.
SHS kann ohne teure Hundesport-Geräte ausgeübt werden und ist somit für jedes Mensch-
Hund-Team leistbar. Auch Menschen und Hunden, die körperlich eingeschränkt sind bietet
SHS eine Möglichkeit aktiv am Hundesport teilnehmen zu können.
Im SHS gibt es lt. Prüfungsordnung 3 Leistungsklassen mit je 3 Suchdisziplinen, die man
als Dreikampf oder jede für sich als Einzeldisziplin absolvieren kann.
Folgende 3 Suchdisziplinen gibt es:
- Trümmersuche
- Flächensuche
- Behältersuche
Trümmersuche
Ein Trümmerfeld (Größe 4 Meter x 4 Meter) besteht je nach Leistungsklasse aus einem
Haufen „Sperrmüll“, d. h. aus Dingen, die nicht mehr gebraucht werden und daher auch
keine Anschaffungskosten für den Verein verursachen.
Trümmerfeld LK1 Trümmerfeld LK3
Flächensuche
Flächensuche findet auf einer abgesteckten Wiese, abhängig von der Leistungsklasse mit
einer Größe von 10x20m bis 10×30 m statt. Auf der Fläche befindet sich ein 1-Meter breiter
Mittelpfad, optisch abgegrenzt. Diesen darf der Hundeführer während der Suche des Hundes
nicht verlassen.
Behältersuche
In den Leistungsklassen LK1 und LK2 werden 5-Liter-Eimer bzw. 10-Liter-Eimer mit 3 oder
4 Geruchskammern zur Suche benutzt. In der LK3 können die Behälter alles Mögliche,
z. B. Koffer, Kisten, Feuerlöscher, Staubsauger und vieles mehr sein.
Die Behälter werden in einer Linie aufgestellt (Abstand ist vorgegeben) und sollen einer
nach dem anderen sauber abgearbeitet werden, bis der Hund seinen Fund anzeigt. Auch
hier ist eine Indoor-Suche möglich.
Was wird gesucht?
Damit ein Hund in den drei Disziplinen suchen und finden kann, muss er zuvor auf den
Geruch eines Gegenstandes (sein persönlicher Suchgegenstand) konditioniert werden.
Die Hunde suchen den individuellen Geruch ihres Suchobjektes. Für die Suche eignen sich
viele Materialien, wie z. B.:
Metall (Münze/Schlüssel)
Holz
Wäscheklammern
Radiergummi
Kork
Leder
Filz
Feuerzeug
Für die Aufbewahrung der Suchgegenstände wird je Hund und je Gegenstandsart ein sauberes
Glas mit Schraubdeckel benötigt. Für das Training sollten jeweils 5 gleiche Suchgegenstände
je Glas vorhanden sein. Mit zwei Gummimatten und einem Locheimer Marke
Eigenbau kann das Training beginnen.
Glas mit Feuerzeugen Gummimatten als Versteck Locheimer
Das Training von Anfängerhunden beginnt mit der Konditionierung auf den ersten Suchgegenstand
und dem Erlernen der passiven Platzablage.
Anschließend wird Step by Step für die Anforderungen je Disziplin und Leistungsklasse
trainiert. Dabei spielen die Anzahl der Suchgegenstände, die Dauer der Anzeige, Suchzeit,
Verstecktiefe und -höhe, Verleitungen, der Einsatz der Hundeleine und eine exakte Bestätigung
eine Rolle.